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Die Artothek wurde 1981 gegründet. Sie verleiht originale Werke aktueller Kunst gegen eine geringe Gebühr und gibt ihren Kunden die Möglichkeit, sich zu Hause in Ruhe mit Kunst auseinanderzusetzen. In diesem Zeitraum wird das Bild nicht nur vom Entleiher selbst sondern von den Familienangehörigen und Besuchern sozusagen mitbenutzt, erreicht also in der Regel ein viel größeres Publikum als das entliehene Buch.
In einem Museum oder einer Galerie können wir Bilder bestenfalls ‚anlesen‘. Was würden wir von jemandem halten, der in einer Bücherei in einer Stunde 50 Bücher ‚anläse‘? Auch ein Werk der bildenden Kunst erschließt sich dem Betrachter nur über einen längeren Zeitraum. Artotheken fördern Experimente und ermöglichen den periodischen Wechsel von Originalen, der andernfalls zu kostspielig wäre.
Die Artothek hat einen Bestand von ca. 800 Originalen, die meisten Radierungen und Monotypien, die in der Kupferdruckwerkstatt entstanden sind. Darunter befinden sich Arbeiten von Künstlern der Region, z. B. Maria Reese, Carl Lambertz oder Peter Nagel. Man findet aber auch internationale Künstler, wie Walter Stöhrer, Marlene Dumas, Tuomo Manninen, Carsten Höller, Leonhard Lapin, Sigurdur Gudmundsson u. a.
Norbert Weber vertritt als Vorsitzender des Artothekenverbands Schleswig-Holstein 12 Artotheken im nördlichsten Bundesland.